Wysel Gyr, Moderator und Redaktionsleiter des SRF-Fernsehressorts «Heimat», bekommt nicht nur viel Zuschauerpost, sondern auch zahlreiche Zuschriften diverser Volkmusiker*innen, die in seinen Sendungen auftreten möchten. Er beantwortet die meisten aller schriftlichen Auftrittsanfragen der Musikformationen persönlich. Nicht alle Einsendungen von Gruppen werden für die Sendungen für geeignet befunden. Am Beispiel der Reihe Für Stadt und Land kann man die Logiken von Gyrs Redaktionsteam erkennen, nach denen die Musikanten sorgfältig ausgewählt werden – nur wenige bekommen schlussendlich die Gelegenheit, in der beliebten Fernsehsendung auftreten zu dürfen.
Auch die in diesem Beispiel vorgeschlagenen Gruppen, das Tanzorchester Müko-Boys und das Mundharmonika-Ensemble Aranda entsprechen nicht Gyrs Vorstellungen des Volkstümlichen: Der «Volksmusikpapst» unterscheidet nämlich Volksmusik von sogenannter Stimmungs- oder Unterhaltungsmusik.1