Tagung: «Übersehen, vergessen, stillgestellt? Zur Latenz kulturellen Erbes»,  09.-10. April 2024, Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO), Leipzig

Claiming Folklore

Für Stadt und Land – Adelboden, 03.02.1970
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Diräkt us… Zürich: Oerlikon, 05.04.1988
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Für Stadt und Land
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Für Stadt und Land – Appenzeller Volksmusik, 21.03.1972
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Für Stadt und Land –  Emmental, 13.02.1967
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Im Forschungsprojekt «Claiming Folklore – Politiken und Praktiken von Volksmusik im Schweizer Fernsehen (1960er–1990er)» untersuchen wir, wie der Moderator Wysel Gyr und das Schweizer Fernsehen die Volksmusiklandschaft sowie Vorstellungen von Schweizer Kulturerbe von den 1960er bis 
in die 1990er Jahre geprägt haben. Das Projekt ist am Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft – Populäre Kulturen der Universität Zürich angesiedelt und wird vom Schweizerischen Nationalfonds unterstützt.

Dabei steht uns das digitalisierte audiovisuelle Archiv des SRF von über 600 Fernsehsendungen und musikalischen Einspielern zur Verfügung, worunter sich Formate wie Für Stadt und Land, Diräkt us oder Öisi Musig befinden. Ergänzend zu diesem umfangreichen audiovisuellen Materialbestand beziehen sich unsere Untersuchungen auch auf Korrespondenzen und Sendungsunterlagen aus dem Dokumentenarchiv der einstigen «Folklore und Heimat»-Redaktion.

Das Forschungsteam führt zudem Zeitzeug:inneninterviews durch, um in Gesprächen mit Musiker:innen, (ehemaligen) SRF-Mitarbeitenden und Zuschauer:innen Einblicke in die damalige Zeit zu erhalten. Auf Basis all dieser Quellen erforscht das Team die audiovisuelle Produktion und Rezeption von Volksmusik in der Blütezeit des Mediums und die damit verknüpften Interessen, Erwartungen sowie auch die Rollen der verschiedenen Akteur:innen. Dabei sollen mediums- und musikbezogene genauso wie identitäts- und kulturpolitische Vorstellungen herausgearbeitet werden, die letztlich Aufschluss über die gesellschaftlichen Bedeutungen, Funktionen und Effekte von Volksmusik und weiteren im Fernsehen dargestellten «heimatlichen Kulturen» geben können.

Das Forschungsteam besteht aus Bernhard Tschofen (Projektleitung), Alexandra Neukomm (Doktorandin), Sabine Eggmann (wissenschaftliche Mitarbeiterin), Patricia Jäggi (wissenschaftliche Mitarbeiterin), Julia Weisz (wissenschaftliche Hilfsassistentin). Weitere Informationen zu den Mitarbeitenden finden Sie ↗hier.

Karte

Diese Karte zeigt die Sendeorte ausgewählter volkstümlicher Fernsehformate. 
Die beliebten Für Stadt und Land-Sendungen wurden zwischen 1960 und 1979 vom Schweizer Fernsehen – SRF produziert. Sie präsentierten fast immer schweizerische Volksmusik und volkskulturelle Themen unterschiedlicher Regionen und Ortschaften – dies vor Ort oder im Fernsehstudio. In der Samstagabend-sendung Gala für Stadt und Land wurde von 1984 bis 1993 über eineinhalb Stunden ein überregionales Programm an Musikunterhaltung geboten. Im Kontrast dazu erhielten in der Sendereihe Diräkt us… (1980–1992) nur lokale Formationen und Vereine eine Plattform, die sie inhaltlich mitgestalten konnten.

Welche Erinnerungen haben Sie an Folklore im Fernsehen?
Waren Sie bei den Dreharbeiten zu einer Sendung dabei?
Wir freuen uns, wenn Sie Ihre Erlebnisse mit uns teilen.