Volksmusikfragen

Kontrabass, Mandoline, Schwyzerörgeli und die Klänge der Heimat

Schweizer Volksmusik wird oft mit bestimmten Instrumenten und deren besonderen Klängen in Verbindung gebracht. Obwohl die moderne Volksmusik vielfältige instrumentale Zusammensetzungen zulässt, gelten bis heute in erster Linie das Schwyzerörgeli, das Alphorn sowie das Jodeln als «typische» Schweizer Volksmusikinstrumente. Wobei letzteres zwar streng genommen der Kategorie der Gesangstechniken zugeordnet werden muss, doch wie die Musikethnologen Dieter Ringli und Johannes Rühl feststellen, geniesst das Jodeln in der Schweiz dank seiner Popularität einen «instrumentalen Status».1 Hört man also Schwyzerörgeli, Alphorn oder Jodeln, egal ob vereint innerhalb einer Kapelle oder als Soloinstrumente, wird deren Akustik automatisch mit der Schweiz assoziiert.

Einst gehörten ebenso das Akkordeon, das Hackbrett, die Klarinette oder noch der Kontrabass zu den als traditionell wahrgenommenen Schweizer Volksmusikinstrumenten. Einerseits werden diese Instrumente aber auch in ausländischen (alpinen) Volksmusiken verwendet, andererseits begegnet man ihnen ab Mitte des 20. Jahrhunderts nicht mehr so häufig in der hiesigen Volksmusikszene. Nur selten kommen in der Volksmusik Perkussionsinstrumente wie das Schlagzeug vor. Wenn diese eingesetzt werden, dann meist in Form von Löffeln oder sogenannten «Chlefeli».

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Im Zusammenhang mit manchen Anfragen informierte sich die Redaktion auch in der volkskundlichen Fachliteratur (→ zum Text).

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Im Zusammenhang mit manchen Anfragen informierte sich die Redaktion auch in der volkskundlichen Fachliteratur (→ zum Text).

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Im Zusammenhang mit manchen Anfragen informierte sich die Redaktion auch in der volkskundlichen Fachliteratur (→ zum Text).

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Im Zusammenhang mit manchen Anfragen informierte sich die Redaktion auch in der volkskundlichen Fachliteratur (→ zum Text).

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Im Zusammenhang mit manchen Anfragen informierte sich die Redaktion auch in der volkskundlichen Fachliteratur (→ zum Text).

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Im Zusammenhang mit manchen Anfragen informierte sich die Redaktion auch in der volkskundlichen Fachliteratur (→ zum Text).

 

 

Elektronische Musikinstrumente gelten nicht als volkstümlich. Es ist deshalb nachvollziehbar, weshalb diese bei auftretenden Musikformationen in den Sendungen Für Stadt und Land nicht geduldet werden. Die Ablehnung von elektronischen Tönen in der traditionellen Volksmusik wird im Briefaustausch zwischen Wysel Gyr und Herrn Saner vom Akkordeon-Duo Saner-Zimmermann sichtbar. Gyr macht hier die Musikanten darauf aufmerksam, dass sie die Elektro-Gitarre, käme es zu einem Auftritt in einer der Sendungen, durch eine Bassgeige zu ersetzen hätten.2

 

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Eine Anfrage, die positiv beantwortet wird: Das Basler Duo will den E-Bass von vornherein durch eine Bassgeige ersetzen (→ zum Text).

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Eine Anfrage, die positiv beantwortet wird: Das Basler Duo will den E-Bass von vornherein durch eine Bassgeige ersetzen (→ zum Text).

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Eine Anfrage, die positiv beantwortet wird: Das Basler Duo will den E-Bass von vornherein durch eine Bassgeige ersetzen (→ zum Text).

 

 

Trotz einer ziemlich deutlichen instrumentalen Hierarchie in der Schweizer Volksmusik wird Kapellen und Musikformationen mit atypischen, ja sogar exotischen Musikinstrumenten in zahlreichen Für Stadt und Land-Sendungen eine Plattform geboten. Die Ländlerkapelle Heirassa mit ihren vier Saxophonisten kommt bereits einiges moderner daher als das traditionelle Schwyzerörgeler-Duett bestehend aus Josias Jenny und Peter Zinsli. Eindeutig fremde Melodien spielen aber zum Beispiel das Mandolinenorchester Baar oder noch das Panflötenduo Simion Stancju und Jöri Murk.

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Instrumentierungen und Stile zeigen: Einflüsse auf die Volksmusik gibt es viele, vom Unterhaltungsorchester bis zur internationalen Folk-Musik (→ zum Text).

 

 

Das breite Klangspektrum, welches in Gyrs Fernsehsendungen präsentiert wird, zeugt zum einen vom Facettenreichtum der Volksmusik, die sich mit den gesellschaftlichen Einflüssen mitentwickelt.3 Zum anderen kommt durch die instrumentale Diversität wiederum die Modernität des Sendeformats zum Vorschein. Tatsächlich lassen sich Wysel Gyr und seine Mitarbeiter*innen in der Redaktion immer wieder etwas Neues einfallen, um auch die Zuschauer*innen in die Sendung und die Praxis der Schweizer Volksmusik mit einzubinden. So schlägt Gyr zum Beispiel in einer Sendung von 1972 vor, mittunter den Zuschauern einen besonders begabten «Ländler-Pfiifer» zu suchen.4

 

(AN)

 

 

Anmerkungen

1 Vgl. Dieter Ringli, Johannes Rühl (2015): Die neue Volksmusik. Siebzehn Gespräche und eine Spurensuche. Zürich: Chronos, S. 27.

2 Brief von Wysel Gyr an Herrn Saner, vom 25.8.1970; SRF-Unternehmensarchiv, Folklore und Heimat/ Bestand Wysel Gyr, Korrespondenz.

3 Für Stadt und Land, Sendung vom 17.1.1969 (Ausschnitt); SRF-Medienarchiv FARO. Für Stadt und Land, Sendung vom 10.12.1976 (Ausschnitt); SRF-Medienarchiv FARO. Für Stadt und Land – Fyrabig, Sendung vom 30.10.1973 (Ausschnitt); SRF-Medienarchiv FARO. Für Stadt und Land, Sendung vom 13.6.1972 (Ausschnitt); SRF-Medienarchiv FARO. Für Stadt und Land, Sendung vom 25.7.1979 (Ausschnitt); SRF-Medienarchiv FARO. Für Stadt und Land, Sendung vom 15.1.1979 (Ausschnitt); SRF-Medienarchiv FARO.

4 Für Stadt und Land, Sendung vom 13.6.1972 (Ausschnitt); SRF-Medienarchiv FARO.