Holzschnitzereien funktionieren als Symbole, wenn sie so verwendet werden, dass sie eine Idee übertragen und so eine spezifische nonverbale Kommunikation ermöglichen können. Diese Dinge stehen in der modernen Zeit des Fernsehens für individuelle und kollektive Identität, vor allem für die nostalgische Sehnsucht nach imaginierten, «guten alten Zeiten». Handgefertigte Objekte gelten als Gegenteil von industriell hergestellten Produkten, jeder Gegenstand ist ein Einzelstück. Das Holz wird geschnitten, gelagert und danach zu einer bestimmten Form verarbeitet. Durch diese Arbeitsschritte wird jedes Stück Holz zu einem Artefakt von kultureller Bedeutung. Der immaterielle Charakter wird diesem Objekt buchstäblich durch die traditionelle Handwerkstechnik eingeprägt.
In einem kommunikativen Prozess fliessen im Folklore-Fernsehen Identität und Alterität von den Hersteller*innen zu den Betrachter*innen. Wenn diese Objekte in einer volkstümlichen Sendung präsentiert werden, funktioniert der kommunikative Effekt wie eine Selbstbefragung: Das Publikum kann in dem handgeschnitzten Stück sein anderes Selbst sehen, den (im Gegensatz zum modernen Bürger) in der traditionellen Lebenswelt und in nichtentfremdeter Arbeit aufgehobenen Menschen. Daher war es geradezu zwingend, dass Holzschnitzereien in der medialen Konstruktion des idealen Lebens auf dem Land nicht ignoriert werden durften.