Was gilt uns als der beste Weg, eine Region, ihre Menschen und ihre Traditionen kennenzulernen? Vielleicht: dorthin zu reisen, ein Zimmer im örtlichen Hotel zu mieten und im Restaurant lokale Spezialitäten zu geniessen. Oft kommt es vor, dass unsere Vorstellungen über eine Region durch Dinge und ihre Darstellungen vermittelt werden, etwa Ideen über «wahre» Ländlichkeit, über Folklore und Tradition, über bessere Zeiten und Orte. Einige Bilder und einige Sinneseindrücke haben sich uns eingeprägt, manchmal begleitet von einem Klang. Sie reichen von Bildern, die wir vielleicht auf Postkarten gesehen haben, bis hin zu alten Liedern im Radio. Bilder und Klänge zusammen sind ein mächtiges Werkzeug, um Ideen, Intuitionen und sogar Werte in unseren Köpfen zu verankern. Die Botschaften können «wie nebenbei», aber trotzdem effektiv vermittelt werden, etwa in Fernsehprogrammen. Denn das Fernsehen entwickelte sich in den 1970er Jahren zu einem Leitmedium, das tief in die Privatsphäre des Wohnzimmers eindrang.
Dieser Essay untersucht die medialen Darstellungen und Rahmungen von Regionalität. Er betrachtet die Rolle von Objekten in der Inszenierung idealisierter Zeiten und Orte: Welche Dinge werden im Fernsehen Teil der folkloristischen Bilder der verschiedenen Regionen in der Schweiz? Und wie werden sie in die performativen Praktiken solcher «Aufführungen» integriert? In einer empirischen Annäherung an ausgewählte Übertragungen der Sendung Diräkt us …, hergestellt vom SRF und moderiert von Wysel Gyr in den Jahren 1980–1992, habe ich versucht, einige der Konzeptions- und Produktionsstrategien zu identifizieren, die die Konstruktion von Regionalität im Fernsehen zugrunde liegen.1 Mit diesem Beitrag möchte ich zugleich etwas über die Vorstellungen von Regionalität herausfinden, die durch die mediale Konzeption, Produktion und Übertragung solcher vergangenen und gleichzeitig gegenwärtigen Welten konstruiert wurden.