Das Studienprojekt verwendete verschiedene Quellen, um die verschiedenen Forschungsfragen zu untersuchen.1 Hauptquellengrundlage bildeten die Volksmusiksendungen von Wysel Gyr im SRF-Archiv. Das Material von geschätzt über 170 Stunden enthält einige Hundert Sendungen und ist zwischen 1962 und 1995 entstanden. Der Fundus wurde in einem grösseren Digitalisierungsprojekt in den letzten Jahren retrodigitalisiert.

Wysel Gyr leitete das Heimatressort von 1962 bis 1976, die Sendereihe Für Stadt und Land (1962–1979) und auch die Wunschsendung Bodeständigi Choscht (1972–1992) entstanden unter seiner massgeblichen Leitung. Ab 1976 arbeitete Gyr weiter freiberuflich für das SRF und verlagerte seien Arbeitsschwerpunkt von der Redaktion auf die Moderation und Präsentation der Sendungen. Zusammen mit dem Ressortleiter Simon Gfeller entstanden die weiteren Sendungsformate Diräkt us … (1980–1992, Live-Sendung, vor Ort gedreht), Öisi Musig (1980–1995, Portraits) sowie die Gala für Stadt und Land (1984–1993, Volksmusikgala). Die Ausdifferenzierung der Sendeformate in den 1980er Jahren weist auf das grosse Publikumsinteresse in diesem Zeitraum hin.

Als weitere Quelle wurde das umfangreiche Aktenarchiv aus dem Ressort «Heimat» resp. Redaktion «Folklore» beigezogen. Es beinhaltet hauptsächlich Dossiers mit zentralen Produktionsunterlagen zu den Sendungen unter der Leitung von Wysel Gyr sowie Korrespondenzen von den 1960er bis in die 1990er Jahre. Zentral für die Sendungen war das Mitmachen – das Publikum durfte Wünsche einsenden, die Musiker*innen kamen aus den verschiedenen Teilen der Schweiz (Schwerpunkt Deutschschweiz), und in den Sendungen wurden auch Personen aus dem Publikum interviewt (zum Beispiel Kunsthandwerker). Die vorbereitenden Anfragen und Planungen sind im Bestand gespiegelt.

(FL/JM)