Im Röseligarte

Im Röseligarte heisst eine Liedersammlung alter schweizer Volkslieder, herausgegeben von dem Berner Germanisten Otto vonGreyerz (1863–1940). Er unterrichtete am Städtischen Gymnasium in Bern und wurde 1916 zum ausserordentlichen, 1921 zum ordentlichen Professor für Sprache und Literatur der deutschen Schweiz und Methodik des Deutschunterrichts ernannt. Von Greyerz machte sich als Mundartforscher verdient um die Dokumentation schweizerischer Volkskunde und war in der Gründungsphase der Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde eng mit dieser und auch dem Schweizerischen Volksliedarchiv (gegr. 1906) verbunden. Er verfasste verschiedene Werke zur Sprachwissenschaft, Sprachpädagogik und Theaterstücke. Sein berühmtestes Werk ist die Liedersammlung Im Röseligarte, die in sechs Bändchen zwischen 1908 und 1925 erschien.1 Die Edition von 166 Volksliedern gilt als wichtigste deutschschweizerische Volksliedersammlung. Zur Zeit ihres Erscheinens wurde ca. die Hälfte der Lieder noch gesungen. Kompiliert wurde die Sammlung aus verschiedenen Quellen, dabei auch teils geglättet und vom Kunstmaler Rudolf Münger (1862–1929), einem Jugendfreund von Greyerz›, illustriert.2 Im Jahr 2008 brachte die Musikforscherin und Volkskundlerin Brigitte Bachmann-Geiser eine Gesamtausgabe im Berner Zytglogge Verlag heraus.3

 

(JM)

 

Anmerkungen

1 Lexikonartikel zu Otto von Greyerz im Historischen Lexikon der Schweiz von Hans-Ulrich Grunder, URL: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011838/2007-01-23/; bei Linsmayer.ch, mit weiteren Nachweisen: http://www.linsmayer.ch/autoren/G/GreyerzOttovon.html; vgl. auch den Wikipedia-Eintrag zu von Greyerz: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_von_Greyerz (1.5.2021).

2 Vgl. Brigitte Bachmann-Geiser (2008): Hundert Jahre Röseligarte. In: GVS/CH-EM Bulletin 2008, 45–47; URL: https://ch-em.ch/images/stories/pdf/gvs_ch-em_bulletin_2008.pdf (1.5.2021).

3 Brigitte Bachmann-Geiser, Hg. (2013): Im Röseligarte. Schweizerische Volkslieder, herausgegeben von Otto von Greyerz. Neuausgabe 2008, 2. Aufl. 2013. Bern: Zytglogge.