Diräkt us …

Diräkt us … lief von 1980 bis 1992 im Schweizer Fernsehen. Pro Jahr wurden zwei Staffeln von ca. 30 Minuten Länge gedreht, insgesamt 125 Sendungen. Diese liefen jeweils im Sommer von Montag bis Freitag im Vorabendprogramm. Das Format war heimatkundlich ausgerichtet, es traten nicht nur lokale Künstler*innen, Musikformationen und Vereine auf, sondern in jeder Diräkt us …-Sendung wurden auch die besuchten Orte und ihr Brauchtum portraitiert. Samuel Gfeller, Leiter der Folkloreredaktion, formulierte als Ziel: «Die Folklore soll nicht als Ghetto-Bereich, sondern als Teil unseres heutigen gesellschaftlichen Lebens dargestellt werden.» Gesendet wurde immer aus einer Region, zum Beispiel vom Vierwaldstättersee: Für die fünf Sendungen einer Staffel standen jeweils drei Orte zur Auswahl; das Publikum stimmte telefonisch ab. In den Orten mit den meisten Stimmen wurde die Sendung aufgezeichnet. Im Vorfeld wurden landlandeskundliche Informationen zusammengetragen, und ein Fotograf fertigte Aufnahmen von den wichtigsten Sehenswürdigkeiten an, die dann in den Sendungen gezeigt wurden. Das Livepublikum wurde über die Mitwirkenden im Vorfeld aufgefordert, möglichst in Tracht zu erscheinen. In jeder Sendung wurde auch ein*e Zuschauer*in aus dem Livepublikum interviewt, wobei etwa nach Berufen und nach dem Grund gefragt wurde, für den jeweiligen Ort zu stimmen. So erhielten die Sendungen einen echten Livecharakter, der freilich akribisch vorbereitet worden war.

 

(FL/JM)

 

Anmerkungen

1 Quelle: SRF Archiv, Chronikblatt «Diräkt us …» (2003); eigene Recherchen.